Samstag, 24. November 2007

Pusteblume

Auf dem Küchentisch bildete die stillstehende Zeit eine dünne Staubschicht, in die sie Worte ohne Sinn malte. Das bisschen Juni, das sie von draußen an den Sommer erinnern wollte, machte die Zeichen stets wieder unkenntlich und so vergingen Tage des schweigenden Wartens. Noch immer lagen die zerbrochenen Fragen auf dem Küchenboden und leckten sich die Wunden der Schlacht. Ein Warum war besonders mutig und schleppte sich kriechend zu ihren Füssen, wo es mit einem festen Tritt bis an die Schlafzimmertür flog. Wimmernd blieb es dort liegen und konnte sich kaum der großen Flocken Zeit erwehren, die immer dicker werdend auf es herabfielen.
Während das Telefon unendlich klingelte und einen Singsang mit den Liedern bildete, die ihre brennenden Hände schrieen, durchbrach ein Löwenzahn den gefliesten Boden. Leise sprach er den Fragen tröstende Worte zu, die voller Hoffnung waren und die jene nicht hören konnten, da das Flüstern den Lärm des Schweigens nicht zu übertönen vermochte.
Lange, nachdem der Küchentisch in Späne zerfallen war und sie noch immer darauf wartete, dass das Warum sterben würde, hatte der Löwenzahn tausende Samen verstreut und sie in den Resten der Zeit versammelt.


Pusteblume1

Dienstag, 24. Oktober 2006

Der Beziehungspraktikant

Die Stellenbeschreibung war klar formuliert. Die Ansprüche hoch, aber erfüllbar.
Bewerber gab es viele, Vorstellungsgespräche ein paar. Ein Kandidat hat es in die Endauswahl geschafft, die Probezeit läuft. Und nun, da ich den Job vergeben habe, sollte ich doch alles unter Kontrolle haben, oder?

Stattdessen finde ich mich wieder als Vollzeit-Arbeitgeber mit Tarifvertrag, Rentenversicherung, Verlieben und dem ganzen anderen nervigen Kram...

Eigentlich sollte es nur ein Versuch sein. Wer konnte schon ahnen, dass jemand diesen idiotischen Job möchte? Aber ich habe wohl die Marktsituation falsch eingeschätzt, denn es scheint, als hätte diese Branche mehr Erwerbslose, als erwartet.
Nun war ich in der schwierigen Situation, qualifiziertes Personal zu unterscheiden von denen, die sich auf jeden Job bewerben. Das Problem mit den Praktikanten ist heutzutage doch, dass sie zwar alle hoch qualifiziert sind, aber auch schrecklich ehrgeizig und wissensdurstig. Am liebsten hätten sie gleich einen Zehn-Jahres-Vertrag oder ganz meinen Job.

Zumindest erfüllt er alle erforderlichen Kriterien und ist auch sonst ein wirklich toller Arbeitnehmer. Dass, neben Kaffeekochen und Büroklammern nach Farbe sortieren, auch Rückenmassagen und Frühstücksbrötchen holen zum erweiterten Aufgabenkreis gehören, hat er zum Beispiel schon in der ersten Woche gelernt. Und schließlich macht man einen solchen Sklavenjob ja vorrangig, um was zu lernen, oder? Denn ich bin nicht gerade eine stets wohl gelaunte Dienstherrin. Dafür habe ich schon Zigarren besorgt, muss man als idealer Praktikantenarbeitgeber ja zur Verfügung haben, wie wir aus präsidialen Kreisen erfahren haben – schließlich muss frau den unterbezahlten Hausknecht ja bei Laune halten.

Trotzdem gibt es einige Fragen, die mir Kopfzerbrechen bereiten: Wie lange beschäftigt man eigentlich heutzutage Praktikanten? Mir selbst wurde ja schon mal ein tolles Halbjahrespraktikum angeboten, das ich aber wegen mangelnder Bezahlung ablehnen musste. Muss man Praktikanten eigentlich bezahlen? Zumal ich befürchte, die Stelle wegen subjektiver, irrationaler Gründe vergeben zu haben. Praktikanten darf man doch ohne Vorwarnung feuern, oder?

Nicht, dass ich das im Moment vorhätte, aber man muss sich schließlich informieren und absichern. Ich bin offiziell ratlos. Indes: die Probezeit läuft. Längerfristige Beziehung: nicht ausgeschlossen.



Praktikant

Freitag, 6. Oktober 2006

Glückskinder

nachdem mein Glücksklee vor einigen Tagen qualvoll verendet ist (nein, ich habe fleißig gegossen!) - wie soll ich denn an die 35 Millionen kommen?



Kleeblatt

Freitag, 29. September 2006

Romane schreiben

wer traut sich?
Und wer würde das bei Brigitte tun?
Andererseits steht Random House dahinter. Für die mehr begabten also...!

http://www.brigitte.de/kultur/buecher_cds/roman_wettbewerb2007_ausschreibung/



Buecher

Montag, 25. September 2006

Ich bin ein Lamm

oder jedenfalls fast. War ja klar!



You Are 44% Sociopath

You're not a sociopath, but you're very prone to antisocial behavior.
Other people's opinions matter little to you. You live your own fringe life - for better or worse.

Freitag, 22. September 2006

Blickwinkel

Sehen:
Regen, der seitwärts fällt,
Auf Strassen,
Die trocken bleiben
Lichter, die orange scheinen
Und blau.

Und Menschen,
Die den Kopf senken,
Die Hände in den Taschen
Und niemanden ansehen,
Weil sie es nicht wissen wollen
Oder weil der Regen seitwärts fällt.

Und Autos, die viel schneller fahren,
Und wie verrückt blinken
Schon hundert Meter
Vor der Kreuzung,
Weil sie in Eile sind
Oder weil der Regen seitwärts fällt.

Fühlen:
Und du,
Der das Fenster auf- und zumacht.
Weil du zuviel rauchst,
Die Abzugshaube nicht richtig funktioniert
Oder weil der Regen seitwärts fällt.

Und ich,
Die ich da sitze auf deinem Küchenstuhl
Und eingewickelt in ein gelbe Decke
Dir beim Kochen zuschaue
Und ständig husten muss,
Weil du zuviel rauchst
Die Abzugshaube nicht richtig funktioniert
Oder weil der Regen seitwärts fällt.

Und ein Tag,
Der nicht existiert,
Der ist, wie jeder
Und doch irgendwie anders,
Weil ich in deiner Küche sitze
Und Tee trinke
Und weil alles gut ist
Und vielleicht ein wenig,
Weil der Regen seitwärts fällt.



Blick

Donnerstag, 14. September 2006

was übrig bleibt

"Die Rechnung bitte, ich möchte zahlen"

- letzte Telefonrechnug 62,40€
- Wimpernschläge / verständnisslos
- ein schwarzes Rockertshirt, Größe L
- ein paar Tränen
- ein halbvolles Glas Nutella
- 6/8 verschenkte Hoffung
- ein Duschbad, Sorte Granatapfel
- vier Tage Übelkeit
- zwei Depeche Mode CDs
- ein paar kurze Haare auf dem zweiten Kissen
- ein Einwegrasierer für Männer
- drei Mitleidsbekundungen
- zwei "Ich habs dir ja gesagt"
- acht Tafeln Schokolade, Sorte "Dunkle Nuss"
- zwei unabgewaschene Kaffeetassen
- 1/4 verlorene Träume


"Die Rechnung bitte, ich möchte zahlen."
"Etwas weniger, als beim letzen Mal."
"Ich weiß - es ist immer weniger, als beim letzen Mal. Sicher ist es irgendwann einmal alle. Nicht?"
"Niemals. Sicher."



Kassenbon

Montag, 11. September 2006

Junkie

Yeah! Ab heute die neuen Lost - Folgen. Montags wird nicht mehr ausgegangen!



/>

wer da?

Du bist nicht angemeldet.

Textunsicher

Der Konjunktiv ist ein weibliches Wesen.

Time, Baby

könnte hier irgendwo stehen

bitte schick mir doch...
bitte schick mir doch eine email an die(punkt)konjunktiv(at)we b.de
Konjunktiv - 28. Mai, 23:39
so ein schöner Text
Ob ich ihn wohl für mein Pusteblumenbild verwenden...
doana - 28. Mai, 18:12
Hallo Jutta, ich muss...
Hallo Jutta, ich muss leider zugeben, dass das Bild...
Konjunktiv - 20. Nov, 12:22
Pusteblume
Hallo, wir sind eine Kindertagesstätte in Iserlohn...
hurlegurl - 20. Nov, 09:47
Pusteblume
Auf dem Küchentisch bildete die stillstehende Zeit...
Konjunktiv - 24. Nov, 00:31

Lieblings Lesestoff

sollte es das gewesen sein?

bitte schick mir doch...
bitte schick mir doch eine email an die(punkt)konjunktiv(at)we b.de
Konjunktiv - 28. Mai, 23:39
Hallo Jutta, ich muss...
Hallo Jutta, ich muss leider zugeben, dass das Bild...
Konjunktiv - 20. Nov, 12:22
vielleicht geht es ja...
vielleicht geht es ja auch nicht darum. sondern eben...
jan - 24. Nov, 00:23

Status

Online seit 6500 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 28. Mai, 23:39

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