Mittwoch, 12. Juli 2006

Verwunde(r)t

Wiedereinmal bin ich verwundert über deine Sprachlosigkeit und die Art, wie du deine Hemden trägst.

Wie du den Schirm deines Basecaps in den Händen knetest und es auf – und absetzt. Dabei habe ich gar nichts getan. Ich habe dich angesehen. Und gelächelt. Und wiedereinmal bin ich verwundert. Du knöpfst sie mit Absicht schräg. Die Knöpfe deiner Hemden. Soll das cool sein? So, wie du nicht bist, wenn du deine Mütze in den Händen hältst während ich dich ansehe? Wenn ich dir meinen Traum erzähle? Den mit der Sonne und dem Raum mit der Kuppel aus grünem und gelben Glas. Der Bettwäsche, die nach Vanille duftet und nach Frühling. Weißt du nicht, was ich meine, wenn ich von meinen bunten Träumen spreche und von duftendem Pinienholz und vom Meeressand zwischen den Zehen?

Du willst etwas sagen, schrei es heraus. "Ich liebe dich nicht mehr, will dich nie wieder sehen." Warum sagst du es nicht?

Ich bin erstaunt darüber, wie du nervös mit den Augen zwinkerst und versuchst die Ameisen zu zählen, die an deinen Schuhen vorbeilaufen, während ich mit dir spreche.
Über den Regen und das Geräusch, dass er macht, wenn er auf mein Fensterbrett fällt. Ganz laut, wie Trommeln, so dass ich nicht schlafen kann. Wegen des Regens, nicht, weil du neben mir liegst.
Und wie du der Blume in deiner Hand das letzte Leben auszupfst. Weißt du nicht, dass ich die Wurzeln meine?

Gestern noch war alles gut. Und am Tag davor und vor drei Wochen. Und dem Tag davor. Als ich meinen Kopf auf deinen Bauch gelegt habe. Du warst nur verunsichert wegen der Blubbergeräusche, weil du zuviel Cola getrunken hattest. Und ein paar Stückchen von der Ananas gegessen. Heute sagst du, Cola würdest du niemals trinken und hast du eigentlich auch noch nie gemocht. Wegen der Kohlensäure. Das sei schlecht für den Bauch. Bin ich auch schlecht für deinen Bauch? Für dein Bauchgefühl. Oder magst du es nicht, wenn ich meinen Kopf drauf lege? Deine Hände in meinem Haar, das nach Limetteb riecht.

Ich bin erstaunt über deine Sprachlosigkeit und das Cap in deiner Hand und die Ameisen an deinen Füssen. Dabei habe ich gar nichts getan. Ich habe dich angesehen. Und gelächelt.

Dann sag es eben nicht. Sag es nicht, dreh dich einfach um und geh.

Und knöpf dir verdammt noch mal das Hemd richtig zu.



Ameisen

wer da?

Du bist nicht angemeldet.

Textunsicher

Der Konjunktiv ist ein weibliches Wesen.

Time, Baby

könnte hier irgendwo stehen

bitte schick mir doch...
bitte schick mir doch eine email an die(punkt)konjunktiv(at)we b.de
Konjunktiv - 28. Mai, 23:39
so ein schöner Text
Ob ich ihn wohl für mein Pusteblumenbild verwenden...
doana - 28. Mai, 18:12
Hallo Jutta, ich muss...
Hallo Jutta, ich muss leider zugeben, dass das Bild...
Konjunktiv - 20. Nov, 12:22
Pusteblume
Hallo, wir sind eine Kindertagesstätte in Iserlohn...
hurlegurl - 20. Nov, 09:47
Pusteblume
Auf dem Küchentisch bildete die stillstehende Zeit...
Konjunktiv - 24. Nov, 00:31

Lieblings Lesestoff

sollte es das gewesen sein?

bitte schick mir doch...
bitte schick mir doch eine email an die(punkt)konjunktiv(at)we b.de
Konjunktiv - 28. Mai, 23:39
Hallo Jutta, ich muss...
Hallo Jutta, ich muss leider zugeben, dass das Bild...
Konjunktiv - 20. Nov, 12:22
vielleicht geht es ja...
vielleicht geht es ja auch nicht darum. sondern eben...
jan - 24. Nov, 00:23

Status

Online seit 6776 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 28. Mai, 23:39

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