Dienstag, 25. Juli 2006

Mist - ich bin glücklich

glaube ich jedenfalls. Ist schon ein paar Tage her, das letzte Mal. Bin mir nicht mehr sicher, wie das war... Was mach ich denn jetzt bloß?



Kleeblatt

Donnerstag, 20. Juli 2006

Kochgelüste

In der heutigen Zeit ist es nicht einfach, potentielle Partner auszuwählen, die als möglicher Begleiter für ein längeres Stück Lebensweg in Frage kommen könnten. Zum Glück habe ich ein Kriterium, nach dem schon mal ziemlich viele männliche Wesen auf die Streichliste kommen. Klingt am Anfang vielleicht einfach, aber freut euch nicht zu früh:

Wer mir etwas zu essen gibt, ist grundsätzlich schon erstmal mein Freund. Keine Ahnung, ob man mich als Kind vielleicht nicht regelmäßig gefüttert hat, aber ich steh unheimlich auf Essen.

Bei einem Mann, der gut kochen kann und der dies dann auch noch nur für mich tut, werd' ich so schwach, dass ich direkt wieder eine Stärkung brauch. Eine gemeine Falle - gut, dass ich nicht zur Gewichtszunahme neige.

Wenn mich ein Kerl beim ersten Date nach meinem Lieblingsessen fragt und ob der Antwort nicht in schallendes Gelächter ausbricht (ich steh nun mal unheimlich auf Kohlrouladen), hat er schon fast gewonnen. Ein zweites Date nämlich, bei dem er mich dann bekochen darf.

Dabei bin ich nicht einmal sonderlich verwöhnt, was Gaumengenüsse angeht. Es gibt nur wenige Dinge, die ich nicht mag, die Liste ist kurz, leicht einprägsam (Lauchgewächse jeder Art, Spinat, Bananen & Marzipan) und überfordert kein männliches Gehirn.

Das macht die Partnerwahl, nach dem bekannten Ausschlussverfahren dann eben um einiges einfacher. Wenn ich nämlich zum ersten Mal in der Wohnung eines potentiellen Ernährers bin, achte ich nicht nur auf den Inhalt seines Bücherregals und darauf, dass er keine Formel 1- oder Bärchenbettwäsche aufgezogen hat, sondern auch auf Küchengrundausstattung und eine Spülmaschine.
Weil ich nämlich auch gern koche (was ich dann ja so ab Date drei oder so auch mal tun könnte) und kaum etwas mehr hasse, als nach dem Essen spülen zu müssen. Könnte er natürlich machen, aber wahrscheinlich muss er dann gerade anderen Pflichten nachkommen und es wäre ja dann wirklich schade, wenn die Reste des tollen Essens an den tollen Tellern und Töpfen, die er natürlich besitzt, antrocknen würden, oder?



Essen

Freitag, 14. Juli 2006

Zeit der Schmetterlinge

Das Meer ist blau
Und schmutziger nun
Da du gegangen bist
Aber wahrer
Ein Meer in rosarot ist nur
Ein falscher Traum.

Der Himmel klingt grollend
Wütend und traurig nun
Da du gegangen bist
Aber ehrlicher
Voller Geigen war er
Ein irriges Spiel.

Der Bauch tut weh
Sie sind frei nun
Da du gegangen bist
Aber auf Dauer
Sind Schmetterlinge
Keine Nahrung.

Die Veilchen blühen
Und duften betörend nun
Da du gegangen bist
Wundervoll schlicht
Rote Rosen verblühen
In einer Vase schnell.

Einem roten Schmetterling folgend
Der in seinem schutzigen Meer ertrinkt
Lege ich verdorrte Rosen an den Strand
Zum Schreien eines schweigenden Himmels nun
Da du gegangen bist



Schmetterlinge

Mittwoch, 12. Juli 2006

Verwunde(r)t

Wiedereinmal bin ich verwundert über deine Sprachlosigkeit und die Art, wie du deine Hemden trägst.

Wie du den Schirm deines Basecaps in den Händen knetest und es auf – und absetzt. Dabei habe ich gar nichts getan. Ich habe dich angesehen. Und gelächelt. Und wiedereinmal bin ich verwundert. Du knöpfst sie mit Absicht schräg. Die Knöpfe deiner Hemden. Soll das cool sein? So, wie du nicht bist, wenn du deine Mütze in den Händen hältst während ich dich ansehe? Wenn ich dir meinen Traum erzähle? Den mit der Sonne und dem Raum mit der Kuppel aus grünem und gelben Glas. Der Bettwäsche, die nach Vanille duftet und nach Frühling. Weißt du nicht, was ich meine, wenn ich von meinen bunten Träumen spreche und von duftendem Pinienholz und vom Meeressand zwischen den Zehen?

Du willst etwas sagen, schrei es heraus. "Ich liebe dich nicht mehr, will dich nie wieder sehen." Warum sagst du es nicht?

Ich bin erstaunt darüber, wie du nervös mit den Augen zwinkerst und versuchst die Ameisen zu zählen, die an deinen Schuhen vorbeilaufen, während ich mit dir spreche.
Über den Regen und das Geräusch, dass er macht, wenn er auf mein Fensterbrett fällt. Ganz laut, wie Trommeln, so dass ich nicht schlafen kann. Wegen des Regens, nicht, weil du neben mir liegst.
Und wie du der Blume in deiner Hand das letzte Leben auszupfst. Weißt du nicht, dass ich die Wurzeln meine?

Gestern noch war alles gut. Und am Tag davor und vor drei Wochen. Und dem Tag davor. Als ich meinen Kopf auf deinen Bauch gelegt habe. Du warst nur verunsichert wegen der Blubbergeräusche, weil du zuviel Cola getrunken hattest. Und ein paar Stückchen von der Ananas gegessen. Heute sagst du, Cola würdest du niemals trinken und hast du eigentlich auch noch nie gemocht. Wegen der Kohlensäure. Das sei schlecht für den Bauch. Bin ich auch schlecht für deinen Bauch? Für dein Bauchgefühl. Oder magst du es nicht, wenn ich meinen Kopf drauf lege? Deine Hände in meinem Haar, das nach Limetteb riecht.

Ich bin erstaunt über deine Sprachlosigkeit und das Cap in deiner Hand und die Ameisen an deinen Füssen. Dabei habe ich gar nichts getan. Ich habe dich angesehen. Und gelächelt.

Dann sag es eben nicht. Sag es nicht, dreh dich einfach um und geh.

Und knöpf dir verdammt noch mal das Hemd richtig zu.



Ameisen

Montag, 10. Juli 2006

Blind.

Ich bin blind. Erst war ich rosarot, dann war ich taub. Jetzt bin ich blind.
Rosarot zu sein geht einfach. Eine Sekunde nur, oder zwei. Ein Blick, ein Satz, dieses unverschämte Grinsen, das du aufsetzt, wenn du meine Nase küsst. Das ist rosarot und kinderleicht.

Taub sein ist schwerer. Weil die Liebe schreit. Sie ist kein leises Etwas, das sich in eine Ecke setzt, und sich so seine Gedanken macht. Die Liebe brüllt dir ins Ohr. Dass sie mehr will und alles. Ich bin taub geworden davon, kann sie nicht mehr hören. Selbst schuld. Die Liebe, die Klagende.

Jetzt bin ich blind. Ich wollte eigentlich nur mal kurz nachsehen, was da oben bei mir schief läuft. Kann ja nicht sein, das mit dem Rumgebrülle und ständigem Pink. Und nun sind meine Augen nach innen gerichtet und alles ist irgendwie dunkelgrau, mit so roten und blauen Punkten und gelbem Rand drum rum.

Und das ist echt `ne blöde Situation, weil es schon noch ein paar Dinge gibt, die ich mir anschauen wollte. Also jetzt nicht so kitschige Sachen wie Schmetterlinge und Vergissmeinnicht, sondern eher alle Star Wars Folgen hintereinander oder die Oscarverleihung nächste Woche, bei so was bin ich dann doch echt ein Mädchen. Ich will meine Wände lindgrün streichen, weil das so toll zum roten Sofa passt, beim Dönermann sehen, ob das Fleisch schön knusprig ist und an der Ampel nicht auf diesen Klopf-Ton warten müssen oder einmal den Leuchtenbergring ohne Baustelle sehen.

Die Liebe hab ich dann übrigens noch gefunden. Ich hab sie aus der Ecke gezerrt und ihr eine Ohrfeige gegeben und gesagt, sie solle sich nicht so hysterisch anstellen. Das fand sie dann wohl offensichtlich nicht so toll, weil sie sich verkrümelt hat. Nun, zumindest lässt das die Hoffnung auf baldige Rückkehr meines Augenlichts zu. Hoffnung ist schließlich nicht übel, sie schmollt gewöhnlich leise. Nicht gerade ein toller Tausch, aber es hätte auch die Sehnsucht sein können – die ist erst schlimm...



Blind

Freitag, 7. Juli 2006

Gäste Zimmer

In den Kühlschrank meines Herzens
Legst einen Apfel der Versuchung
Bereits verwesende Süße
Weiß zu überzeugen

In den Kleiderschrank meiner Kindheit
Hängst ein weißes Hemd
Darin lebende Motten
Freuen sich verzehrend

Auf das Bett meiner Seele
Legst schweigend dich selbst
Darauf gezogene Laken
Lauschen der Melodie



hotelzimmer

Mittwoch, 5. Juli 2006

Konjunktiv

Kon|junk|tiv m. 1 Form des Verbs, die einen Sachverhalt als möglich oder erwünscht darstellt, Möglichkeitsform, z. B. ich liefe, ich sei, ich wäre gelaufen, ich hätte geschlafen;

tja... ich würde, wenn ich könnte

Pusteblume

Auf dem Küchentisch bildete die stillstehende Zeit eine dünne Staubschicht. Auf dem Küchentisch bildete die stillstehende Zeit eine dünne Staubschicht, in die sie Worte ohne Sinn malte. Das bisschen Juni, das sie von draußen an den Sommer erinnern wollte, machte die Zeichen stets wieder unkenntlich und so vergingen Tage des schweigenden Wartens. Noch immer lagen die zerbrochenen Fragen auf dem Küchenboden und leckten sich die Wunden der Schlacht. Ein Warum war besonders mutig und schleppte sich kriechend zu ihren Füssen, wo es mit einem festen Tritt bis an die Schlafzimmertür flog. Wimmernd blieb es dort liegen und konnte sich kaum der großen Flocken Zeit erwehren, die immer dicker werdend auf es herabfielen.
Während das Telefon unendlich klingelte und einen Singsang mit den Liedern bildete, die ihre brennenden Hände schrieen, durchbrach ein Löwenzahn den gefliesten Boden. Leise sprach er den Fragen tröstende Worte zu, die voller Hoffnung waren und die jene nicht hören konnten, da das Flüstern den Lärm des Schweigens nicht zu übertönen vermochte.
Lange, nachdem der Küchentisch in Späne zerfallen war und sie noch immer darauf wartete, dass das Warum sterben würde, hatte der Löwenzahn tausende Samen verstreut und sie in den Resten der Zeit versammelt.



Pusteblume

wer da?

Du bist nicht angemeldet.

Textunsicher

Der Konjunktiv ist ein weibliches Wesen.

Time, Baby

könnte hier irgendwo stehen

bitte schick mir doch...
bitte schick mir doch eine email an die(punkt)konjunktiv(at)we b.de
Konjunktiv - 28. Mai, 23:39
so ein schöner Text
Ob ich ihn wohl für mein Pusteblumenbild verwenden...
doana - 28. Mai, 18:12
Hallo Jutta, ich muss...
Hallo Jutta, ich muss leider zugeben, dass das Bild...
Konjunktiv - 20. Nov, 12:22
Pusteblume
Hallo, wir sind eine Kindertagesstätte in Iserlohn...
hurlegurl - 20. Nov, 09:47
Pusteblume
Auf dem Küchentisch bildete die stillstehende Zeit...
Konjunktiv - 24. Nov, 00:31

Lieblings Lesestoff

sollte es das gewesen sein?

bitte schick mir doch...
bitte schick mir doch eine email an die(punkt)konjunktiv(at)we b.de
Konjunktiv - 28. Mai, 23:39
Hallo Jutta, ich muss...
Hallo Jutta, ich muss leider zugeben, dass das Bild...
Konjunktiv - 20. Nov, 12:22
vielleicht geht es ja...
vielleicht geht es ja auch nicht darum. sondern eben...
jan - 24. Nov, 00:23

Status

Online seit 6855 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 28. Mai, 23:39

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